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Herzinfarkt-Netzwerk Chemnitz-Erzgebirge will Versorgung für Infarkt-Patienten verbessern

Von links: Dr. med. Thomas Ketteler (Chefarzt Innere I, Helios Klinikum Aue), Prof. Dr. med. Karim Ibrahim (Chefarzt Innere I, Klinikum Chemnitz) Dipl.-Med. Sven Spenke (Chefarzt Innere I, Erzgebirgsklinikum Haus Annaberg), Boris Altrichter (Geschäftsführer Rettungszweckverband Chemnitz-Erzgebirge), Dr. med. Britt Scholz (Chefärztin Kardiologische Klinik, Kliniken Erlabrunn) und Dr. med. Danny Scheithauer (Ärztlicher Leiter Integrierte Regionalleitstelle) vor der Unterzeichnung der Zielvereinbarung des Herzinfarkt-Netzwerks Chemnitz-Erzgebirge (Foto: Jasmin Weidenmüller/Klinikum Chemnitz)

Foto: Jasmin Weidenmüller/Klinikum Chemnitz

Allgemeines

Die ärztlichen Vertreter des Rettungszweckverbandes Chemnitz-Erzgebirge und der Integrierten Rettungsleitstelle Chemnitz-Erzgebirge-Mittelsachsen sowie die leitenden Kardiologen des Klinikums Chemnitz, des Helios-Klinikums Aue, des Erzgebirgsklinikums und der Kliniken Erlabrunn haben heute in der Chemnitzer Feuerwache die Zielvereinbarung des Herzinfarkt-Netzwerks Chemnitz-Erzgebirge unterzeichnet. Ziel der Kooperation, die räumlich Chemnitz und den Landkreis Erzgebirgskreis umfasst, ist die bestmögliche Infarktversorgung der Notfallpatienten, unabhängig von Tageszeit, räumlichen Gegebenheiten und wirtschaftlichen Interessen.

Hintergrund sind die aktuellen Leitlinien zur Versorgung von Herzinfarkt-Patienten der maßgeblichen Fachgesellschaften. Diese fordern die Einrichtung von regionalen Netzwerken zur optimierten Patientenversorgung. Denn die strukturierte Versorgung des akuten Herzinfarktes habe nachweisbare Verbesserungen in der Versorgungsqualität erbracht, heißt es. Außerdem könne die Einhaltung der bekannten Zeitfenster hierdurch messbar optimiert und die leitliniengerechte Versorgung jedes Herzinfarktpatienten gewährleistet werden. Davon profitiert der Erzgebirgskreis in besonderem Maße. Laut aktuellem Deutschem Herzbericht schneide die Herzinfarktversorgung in Sachsen und vor allem im Erzgebirge erneut schlechter ab als in den meisten anderen Bundesländern und Landkreisen. Die regionale Versorgungssicherung ist auch das Kernelement der kürzlich gegründeten Initiative Gesundheitsregion Südwestsachsen, in der sich alle stationären Leistungserbringer einbringen. Das Herzinfarkt-Netzwerk soll ein Zeichen der Geschlossenheit und Entschlossenheit setzen, der Übersterblichkeit entgegenzuwirken.

In der Zielvereinbarung des Herzinfarkt-Netzwerkes Chemnitz-Erzgebirge sind verbindliche Transport-, Kommunikations- und Behandlungsabläufe festgeschrieben sowie die konkreten Aufgaben von Rettungszweckverband, Leitstelle und der örtlichen Krankenhäuser respektive der jeweiligen kardiologischen Behandlungseinheiten mit Herzkatheterlaboren (Interventionszentren). Damit soll für die Regionen Großraum Chemnitz und Erzgebirgskreis gesichert werden, dass Patienten mit einem diagnostizierten sogenannten transmuralen Herzinfarkt (STEMI) grundsätzlich gleich gut versorgt werden.

Für das Modellprojekt wurde beim Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Förderung beantragt. Die Aufnahme weiterer Katheterzentren im Rettungsdienstbereich Chemnitz-Erzgebirge ins Netzwerk ist möglich, wenn sich diese ebenfalls zur Einhaltung der Voraussetzungen verpflichten.